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Die Amalgamfüllung – ein Auslaufmodell!

Sie ist in aller Munde und das zumeist schon seit etlichen Jahren: die Amalgamfüllung. Amalgam ist ein Füllungsmaterial, das sich aus verschiedenen Legierungsbestandteilen zusammensetzt. Eines davon ist Quecksilber. Es ist notwendig, da es das einzige Metall ist, das bei Zimmertemperatur flüssig ist. Diese Eigenschaft macht man sich beim Anmischen des Füllungsmaterials zu Nutze, um die Metalllegierung als Paste in das beschliffene Loch im Zahn füllen zu können, welche erst dann im Laufe von etwa 48 Stunden erhärtet. Diese Art der Füllung ist sehr einfach in der Handhabung, günstig bei den Materialkosten und langlebig in der Haltbarkeit. Aus diesem Grund wurde und wird die Amalgamfüllung bis heute als einzige Versorgungsform im Seitenzahngebiet von den gesetzlichen Krankenkassen zu 100 % übernommen.

Leider ist es aber so, dass sich das in der Füllung vorhandene Quecksilber über die gesamte Tragezeit freisetzt und mit dem geschluckten Speichel in den Körper gelangt. Dies ist insofern bedenklich, da Quecksilber ein hochtoxisches Zellgift ist. Wohl wird ein Teil der aufgenommenen Menge auf natürlichem Wege wieder ausgeschieden. Ein Teil jedoch wird vom Körper aufgenommen und eingelagert. Und hierin liegt die eigentliche Problematik des Füllungsmaterials Amalgam. Aus diesem Grund sind wir dazu übergegangen, in unserer Praxis kein Amalgam mehr zu verwenden!

Es ist aber auch nicht notwendig, nun in Kenntnis der bestehenden Problematik mit diesem Material auf der Stelle alle noch vorhandenen alten Füllungen sofort zu entfernen, sofern man als Patient subjektiv keinerlei Beschwerden hat. Sinnvoller ist es, bei notwendigen neuen Füllungen oder dem Ersatz alter Amalgamfüllungen auf alternative Füllungswerkstoffe umzusteigen. Hierbei kommen Kunststoff, Keramik oder Gold in Frage. Welches dieser Materialien die vernünftigste und haltbarste Lösung ist, muss jeweils im Einzelfall geprüft werden und ist unter anderem von der Größe des vorhandenen Defektes im Zahn abhängig. Doch unabhängig vom ausgewählten Material ist, bei Einhaltung der Indikationsgrenzen, jeder der zuvor genannten Werkstoffe dem Amalgam in seiner Langlebigkeit ebenbürtig oder zumeist auch überlegen. Somit wird es Ihnen möglich, durch die Wahl moderner Füllungsmaterialien die eigenen Zähne stabil und langfristig zu versorgen und die eigene Gesundheit nachhaltig positiv zu beeinflussen.

Kunststoff – die sanfte Füllung

Kunststoff ist ein Füllungsmaterial, das heute für fast alle Einsatzbereiche im Front- und Seitenzahnbereich verwendbar ist. Hierbei sind vor allem zwei große Vorteile gegenüber früheren Materialien zu nennen. Zum einen die hervorragende Kosmetik, andererseits die Möglichkeit eines minimalinvasiven Vorgehens beim Beschleifen des Zahns. Was versteht man darunter?

Bei den alten Amalgamfüllungen war und ist der Zahnarzt auf Grund der Materialeigenschaften häufig gezwungen, mehr vom Zahn zu entfernen als eigentlich für die Beseitigung der Karies notwendig wäre. Mit modernen Kunststoffen ist es heute möglich, nur das unbedingt Notwendigste an Zahnhartsubstanz zu opfern und die Füllung somit so klein wie möglich zu halten. Möglich wird dies durch einen neuen, völlig anderen Haftmechanismus zwischen Zahn und Füllung als bei früheren Füllungsmaterialien. Hierbei werden alle betroffenen Zahnoberflächen mittels eines speziellen Gels und unterschiedlichen Haftvermittlern vorbehandelt und die Füllung so mit dem natürlichen Zahn buchstäblich „verschweißt“. Dadurch gelingt es bei korrekter Vorgehensweise, Randspalten oder Undichtigkeiten sicher zu vermeiden und somit die Lebenserwartung einer solchen Kunststofffüllung dem Amalgam mindestens ebenbürtig werden zu lassen. Durch die große Auswahl an unterschiedlichen Farben ist es heute zudem möglich Füllungen herzustellen, die praktisch unsichtbar mit dem natürlichen Zahn verschmelzen.

Ist der Zahndefekt zu groß, um ihn dauerhaft und sicher mit einer Füllung zu versorgen und wird der Einsatz von Inlays, Teil- oder Vollkronen nötig, bieten spezielle Aufbaukunststoffe die Möglichkeit, den Zahn sicher und stabil zu versorgen, bis eine definitive Lösung für den betroffenen Zahn gefunden ist. Auch hierbei macht man sich die oben genannten Vorteile des Materials Kunststoff zu Nutze.

Es gibt somit kaum mehr Bereiche der modernen Zahnheilkunde, die diesem Material verschlossen bleiben und keine Gründe mehr, auf irgendeinem Gebiet auf alte, andere Materialien auszuweichen. Dies ist auch der Grund, aus dem wir uns entschieden haben, in unserer Praxis kein Amalgam mehr zu verwenden, um Sie und uns vor den gesund-heitlichen Schäden durch die Verwendung und den Umgang mit Quecksilber aus diesen Füllungen zu schützen.

Gold und Keramik – fester Biss ein Leben lang

Vieles ist heute mit direkten Kunststofffüllungen machbar, und die meisten Zahnlöcher lassen sich sofort und endgültig damit versorgen. Doch haben auch die besten Kunststoffe nur eine begrenzte Belastbarkeit, die unter keinen Umständen überschritten werden darf. Hierbei spielt vor allem die Defektgröße eine entscheidende Rolle. Zeigt sich, dass zum Beispiel nach der Entfernung einer alten, undichten Amalgamfüllung die verbliebene Zahnsubstanz zu schwach für die dauerhafte Aufnahme einer Füllung ist, empfiehlt es sich, den Defekt mit einem Inlay, einer Teilkrone oder sogar mit einer Vollkrone zu versorgen. Dafür stehen verschiedene Materialien zur Verfügung. Dies ist zum einen das Gold, das sich vor allem bei der Versorgung mit Teilkronen oder bei weit unter das Zahnfleisch reichender Zahnzwischenraum-Karies bewährt hat. Aber auch Inlays, das sind kleinere, im zahntechnischen Labor gefertigte Füllungen, lassen sich im nicht direkt einsehbaren Bereich problemlos daraus anfertigen.

Für ästhetisch sensiblere Bereiche, die beim Sprechen oder Lachen vom Gegenüber gesehen werden können, bietet die Keramik eine außerordentlich stabile Versorgungsform, die gleichzeitig auch höchsten kosmetischen Ansprüchen genügt. Auch hier wird über einen Abdruck im Mund des Patienten und den Weg über das zahntechnische Labor ein dem natürlichen Zahn in Form und Farbe bis ins Detail gleichendes Werkstück hergestellt und anschließend mittels Kunststoff dauerhaft mit dem betreffenden Zahn verbunden.

Auf diese Weise ist man heute in der Lage, mit zahnfarbenen Materialien wie der Keramik auch große Zahndefekte mit dem Verlust von ganzen Zahnteilen ohne ein Überkronung stabil und langfristig zu versorgen!

Auch die häufig zu Recht gestellte Frage der Verträglichkeit verschiedener Metalle im Mund, wie dies zum Beispiel bei Gold und Amalgam der Fall sein kann, lässt sich einfach beantworten: Da es sich bei Keramikinlays oder Teilkronen um vollkommen metallfreie Restaurationen handelt, kann es zu keinerlei Wechselwirkungen mit anderen Materialien im Mund kommen. Bezüglich ihrer Stabilität und Langlebigkeit sind sowohl Gold- als auch moderne Keramikversorgungen miteinander vergleichbar und jeder anderen Füllungsform bei Weitem überlegen. Es ist also durchaus eine sehr sinnvolle Überlegung, beim notwendigen Ersatz kariös gewordener Amalgamfüllungen auf diese Füllungsalternativen zurückzugreifen.